15. Türchen: The Making Of LACHHAFT
und herzlich willkommen im Zuhause der LACHHAFT-Cartoons. Gönnen wir uns heute mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen und begleiten einen Cartoon auf seinem Weg durchs Leben. Begeben uns zunächst an die Geburtsstätte des kleinen Schelms. Diese befindet sich im Bild oben rechts. Im Hirn des freundlich blickenden Herrn. Das ist also der Erfinder.
Von dort wandert der lustige Kerl den rechten Arm herunter bis ins Handgelenk. Für ein gesundes Wachstum braucht er natürlich Nahrung. Und die findet er in Form folgender Zeichenwerkzeuge (von links oben nach rechts unten): Grafiktablett und Stift, Elektroradierer, Radiergummi, Fusselpinsel, blauer Stift, Bleistift, Radierstift und Lineal.
Damit gestärkt, betritt er die Bretter, die für ihn die Welt bedeuten: Ein Blatt Papier. Aus dem Durcheinander an blauen Linien formt der Bleistift sein Wesen. Allmählich entwächst er den Kinderschuhen, doch noch ist er farblos. Das ändert sich bald. Der meist noch gänzlich unlustige Cartoon lässt sich scannen. Das ist seine Eintrittskarte in die digitale Welt. Zunächst verliert er seine erste, blaue Haut.
Anschließend, also quasi im Schulalter, bekommt unser Cartoon seine Farbe. Erst einmal flächig. Jeder Teil wird in einer Grundfarbe ausgemalt. Dann werden die Farben schon mal so abgestimmt, dass sie zueinander passen. Danach bekommen die einzelnen Elemente Licht und Schatten, so dass der Eindruck einer Dreidimenionalität entsteht. Das geschieht zwar mit Hilfe des Grafiktabletts am Computer, funktioniert aber im Prinzip genauso wie mit echten Farben. Und zum Schluss lernt er noch sprechen. Denn ohne einen ausgetüftelten Text wären die meisten Cartoons nicht komisch.
Et voilà, unser Cartoon ist erwachsen. Nun kann er sich selbstständig machen und in die Weiten des Internets eintauchen. Tschüss, Cartoon!
9 Kommentare:
Danke für die Erklärung der Entstehung eines solchen Cartoons.
Mit wievielen Jahren hat denn der Cartoonist festgestellt, er kann zeichnen und so seinen eigenen Stil erfunden?
Oh, das lässt sich nicht eindeutig sagen. Er hat auf jeden Fall schon in seiner Kindheit Menschen bewundert, die zeichnen können. Mit 12 gewann er den Malwettbewerb der lokalen Volksbank. Danach bekam er von den Eltern einen Aquarellmalkasten geschenkt. Die ersten Karikaturen machte er für die Abi-Zeitung. Den eigenen Stil gefunden: Ich würde sagen, da ist er noch bei. Naja, was die Cartoons angeht, hat er etwa seit zwei Jahren einen Stil etabliert.
Machst du das alles nebenberuflich?
Kann man so sagen. Ich bin zwar "hauptberuflich" auch Illustrator, aber die Cartoons sind bislang mein "Hobby". Da ich (noch) keinen Verlag habe, der meine Cartoons veröffentlicht, verdiene ich auch kaum Geld damit. Mir macht es aber Spaß, und deshalb opfere ich meine Freizeit dafür. Wie andere stricken oder im Schützenverein sind, male ich lustige Bilder. Wenn mir natürlich eines Tages ein gutes Angebot ins Haus flattert, wäre ich dem auch nicht abgeneigt :)
Schön, auch mal den kreativen Kopf hinter den "lustigen Bildern" zu entdecken. Solltest Du (bald: geh ich von aus!) einen Verlag für Deine Cartoons finden, gehöre ich zu den ersten, die Deine Bücher kaufen. Nach wie vor: spitzen Humor, spitzen Stil, genau meine Wellenlänge! Den Bleistift in richtiger Manier übers Papier zu führen ist eins...die Idee u. die Pointe richtig umzusetzen, das eigentliche Können. Schön, dass Du uns daran teilhaben lässt.
Eine Frage, die mich brennend interessiert, ist, wieviel "Herr Selowski" (meine persönliche Lieblingsfigur) steckt eigentlich in Dir? ;-)
Lg, Nicole
Also, mit Herrn Selowski habe ich nun wirklich nichts gemeinsam.
Höchstens ein klein bisschen.
Eine Prise.
Wirklich.
interessante entstehungsgeschichte =) daaaaanke übrigens für den handsignierten cartoon...das paket ist heute angekommen, total toll, und der kalender ist echt spitze!!!
Hi Michael!
Schön gezeigt, wie so ein Cartoon entsteht! Du zeichnest ja noch richtig old-school mit Blau vorweg. Interessant.
Ich hab früher immer mit Bleistift vorgezeichnet, durchgepaust und später kopiert, weil der Toner wasserabstoßend ist und die Kontur so beim Aquarellieren schön schwarz bleibt.
Und dann hat mir ein befreundeter Illustrator mal den Tip gegeben mit einem Cintiq zu arbeiten, wo du direkt auf den Monitor zeichnen kannst. Ich war sehr skeptisch. Diese normalen Wacom-Tablets, Du hast ja auch eins, fand ich immer komisch. Aber ich hab mir mal ein kleines Cintiq bei ebay ersteigert, um es zu testen und mittlerweile habe ich das 21UX und würde nie wieder anders arbeiten wollen :) Das ist wirklich der absolute Hammer. Nachteil ist, Du hast eigentlich keine Originale mehr. Aber Du sparst Papier und hast alle Möglichkeiten von Photoshop.
Danke für den 17. :)
Viele Grüße,
Piero
Hey Piero,
danke für den Einblick in Deine Arbeitsweise. Ich habe mal eine Zeitlang Storyboards mit dem Cintiq gezeichnet. Das macht schon Spaß. Ich mag aber das Gefühl, auf echtem Papier zu zeichnen und finde auch den Bleistiftstrich schön. Und zum Kolorieren ist das "blinde" Tablett vollkommen ausreichend.
Vielleicht gibt es ja eines Tages Photoshop auf einem etwas größeren iPad und man kann dann darauf auch zeichnen. Dann bin ich dabei. Vielleicht.
Liebe Grüße,
Michael
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